Wird ein Spieler einer Mannschaft, von einem gegnerischen Spieler außerhalb des Strafraums gefoult, wird ein Handspiel, oder gefährliches Spiel begangen, wird der betroffenen Mannschaft ein Freistoß zugesprochen.
Freistoß Fußball – Regeln
Beim Fußball wird zwischen einem direkten und einem indirekten Freistoß unterschieden. Oft ist es für Laien nicht zu unterschieden ob oder wann es einen direkten oder indirekten gibt.
Direkter Freistoß
Ihn führt man an der Stelle aus, an der das Foulspiel entstanden ist. Die gegnerischen Spieler müssen bei der Ausführung einen Mindestabstand von 9,15 Metern einhalten. Bevor man den Ball spielen darf, muss er ruhend am Boden liegen. Der ausführende Spieler darf den Ball erst wieder berühren, wenn in der Zwischenzeit ein anderer Mit- oder Gegenspieler den Ball berührt hat.
Im Fußball wird ein direkter Freistoß als Strafe für ein Vergehen vergeben, das außerhalb des Strafraums begangen wurde. Hier sind die grundlegenden Regeln, die für direkte Freistöße gelten:
Regeln für direkte Freistöße:
- Grund für einen direkten Freistoß: Ein direkter Freistoß wird vergeben, wenn ein Spieler gegen einen Gegenspieler ein Vergehen begeht, das die Spielregeln als „mit einem direkten Freistoß zu ahnden“ betrachten. Typische Beispiele dafür sind Foulspiele wie Treten, Schlagen, Anrempeln oder das Anspringen eines Gegners.
- Position des Freistoßes: Der direkte Freistoß wird von dem Punkt aus ausgeführt, an dem das Vergehen begangen wurde, es sei denn, das Foul fand im eigenen Strafraum statt – in diesem Fall wird ein Elfmeter verhängt.
- Mauerbildung: Die verteidigende Mannschaft darf eine Mauer aus Spielern bilden, um den Schuss abzublocken. Allerdings müssen alle Spieler der verteidigenden Mannschaft beim Freistoß mindestens 9,15 Meter (10 Yards) Abstand zum Ball halten, bis dieser gespielt wird.
- Ausführung: Der Ball muss ruhen, bevor der Freistoß ausgeführt wird, und der ausführende Spieler darf den Ball erst wieder berühren, nachdem ein anderer Spieler (egal von welchem Team) ihn berührt hat.
- Tor: Ein direkter Freistoß kann unmittelbar in ein Tor verwandelt werden, d.h., der Schuss kann direkt ins Tor des Gegners gehen, ohne dass ein anderer Spieler den Ball berühren muss.
- Schneller Freistoß: Eine Mannschaft hat das Recht, einen Freistoß schnell auszuführen, solange der Ball zum Zeitpunkt der Ausführung ruht und der Schiedsrichter das Spiel nicht angehalten hat (zum Beispiel, um eine Karte zu zeigen).
- Einmischung durch den Schiedsrichter: Wenn der Ball, bevor er von einem anderen Spieler berührt wurde, direkt ins Tor geht, aber der Schiedsrichter den Spielablauf bereits unterbrochen hatte (zum Beispiel wegen eines anderen Regelverstoßes), wird das Tor nicht gewertet.
Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Regeln im Fußball mit der Zeit ändern können, und deshalb sollten die neuesten von der FIFA oder den jeweiligen Fußballverbänden veröffentlichten Regeln für genaue Informationen konsultiert werden.
Sonderregel
Wird aus dem Freistoß direkt ein Eigentor erzielt, wird auf Eckball für die gegnerische Mannschaft entschieden.
Indirekter Freistoß
Hier gelten zunächst die gleichen Regeln, wie bei einem direkten Freistoß. Zu beachten ist jedoch, dass erst ein Tor erzielt werden kann, wenn noch ein anderer Mit-/Gegenspieler den Ball berührt hat, bevor er die Torlinie überschritten hat.
Ein indirekter Freistoß wird dann ausgesprochen, wenn:
- gefährliches Spiel vorliegt
- auf Abseits entschieden wird
- man den Gegner sperrt
- der Torwart mit Ball in der Hand behindert wird
- bei einer Schwalbe
- man ein Gegenspieler bzw. der Schiedsrichter beleidigt
- gegen die Rückpassregel verstoßen wird
- ein Spieler den Ball nach der Ausführung direkt zwei Mal hintereinander berührt
Durch das Heben eines Arms zeigt der Schiedsrichter an, dass dieser indirekt ist. Sollte der Ball direkt ins Tor gehen, wird das Spiel mit einem Abstoß fortgesetzt. Hat der Schiedsrichter nicht angezeigt, dass es sich um einen indirekten handelt, muss dieser wiederholt werden.
Sonderregeln
Wie bei einem direkten Freistoß, entscheidet man nach einem direkten Eigentor auf Eckball für die gegnerische Mannschaft. Sollte ein Torwart einen Rückpass eines Mitspielers mit den Händen aufnehmen, entscheidet man auf indirekten Freistoß im Strafraum. Normalerweise führt man die Freistöße immer an der Stelle aus, an der das Foul / das Vergehen begangen worden ist. Ein indirekter aber, führt man im Strafraum vom nächsten Punkt der Torraumlinie aus. Sie verläuft parallel zur Torlinie.
Es gibt einige spezielle Situationen im Fußball, die zusätzliche Regeln bezüglich der Ausführung von Freistößen erfordern. Hier sind einige Sonderregeln und Situationen, die mit direkten und indirekten Freistößen in Verbindung stehen:
- Schneller Freistoß: Ein Team kann entscheiden, einen Freistoß schnell auszuführen, bevor die gegnerische Mannschaft sich organisiert hat. Wenn jedoch ein Spieler des gegnerischen Teams innerhalb des erforderlichen Abstands zum Ball steht, weil er nicht genug Zeit hatte, sich zu entfernen, und er dann absichtlich versucht, die Ausführung des Freistoßes zu verzögern oder zu verhindern, kann der Schiedsrichter eine Verwarnung (gelbe Karte) aussprechen.
- Freistoß innerhalb des Strafraums: Wenn ein direkter oder indirekter Freistoß für das angreifende Team innerhalb des gegnerischen Strafraums verhängt wird, wird dieser am Ort des Vergehens ausgeführt. Bei einem indirekten Freistoß muss ein zweiter Spieler den Ball berühren, bevor ein Tor erzielt werden kann.
- Freistoß an der Strafraumgrenze: Liegt der Ort des Vergehens direkt an der Strafraumgrenze, muss der Ball auf der Linie platziert werden, die dem Ort des Vergehens am nächsten ist. Auch hier muss der Ball bei einem indirekten Freistoß zuerst von einem anderen Spieler berührt werden, bevor ein Tor erzielt werden kann.
- Angriff des Freistoß-ausführenden Spielers durch einen Gegenspieler: Wenn ein Spieler den ausführenden Spieler angreift oder stört, bevor der Ball im Spiel ist, kann der Schiedsrichter auf Wiederholung des Freistoßes bestehen und den störenden Spieler verwarnen.
- Freistoß und Abseits: Bei einem Freistoß gibt es keine Abseitsstellung. Allerdings kann direkt nach Ausführung des Freistoßes, sobald ein weiterer Spieler den Ball berührt oder spielt, eine Abseitsposition eintreten.
- Ball trifft Schiedsrichter: Wenn der Ball nach dem Freistoß den Schiedsrichter trifft und dadurch in Besitz einer anderen Mannschaft übergeht, ein Angriff eingeleitet wird oder ein Tor erzielt wird, wird das Spiel unterbrochen und mit einem Schiedsrichter-Ball fortgesetzt.
- Freistoß-Mauer: Bei einem Freistoß dürfen Spieler eine Mauer bilden, um den Schuss abzublocken. Seit der Regeländerung im Jahr 2019 müssen allerdings alle angreifenden Spieler einen Abstand von mindestens 1 Meter zur Mauer einhalten, wenn diese aus drei oder mehr Verteidigern besteht.
Diese Regeln gelten allgemein und können abhängig von der Ebene des Spiels oder spezifischen Ligaregeln Variationen unterliegen. Wie bei allen Fußballregeln ist es wichtig, dass Spieler und Offizielle mit den aktuellsten Regeln, wie sie von der FIFA oder dem jeweiligen Fußballverband vorgegeben sind, vertraut sind.
Unterschiede
Direkte und indirekte Freistöße im Fußball werden für verschiedene Vergehen und unter unterschiedlichen Umständen verhängt. Hier sind die grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Arten von Freistößen:
Direkte Freistöße:
- Ein direkter Freistoß wird verhängt, wenn ein Spieler ein Foul begeht, das als schwere Regelverletzung eingestuft wird. Dazu gehören die meisten Formen des physischen Kontakts wie Treten, Schlagen, Springen auf einen Gegner, rücksichtsloses Anrempeln, Stoßen oder Spucken.
- Beim direkten Freistoß darf der Ball direkt auf das Tor des Gegners geschossen werden, und ein Tor kann ohne dass ein anderer Spieler den Ball berührt erzielt werden.
- Direkte Freistöße stellen oft gute Torgelegenheiten dar, insbesondere wenn sie aus einer Position nahe am Strafraum verhängt werden.
Indirekte Freistöße:
- Indirekte Freistöße werden für weniger schwere Vergehen oder für technische Regelverletzungen verhängt. Beispiele hierfür sind das Spielverzögern, Abstand bei einem Freistoß oder Einwurf nicht einhalten, gefährliches Spiel (ohne physischen Kontakt), das Verhindern des Fortschritts eines Gegenspielers (Obstruktion) oder wenn ein Torwart innerhalb von vier Schritten den Ball zu lange in den Händen hält.
- Bei indirekten Freistößen muss ein zweiter Spieler den Ball berühren, bevor ein Tor erzielt werden kann, das bedeutet, der Ball kann nicht direkt aus dem Freistoß ins Tor geschossen werden.
- Der Schiedsrichter signalisiert einen indirekten Freistoß, indem er seinen Arm über die Schulter angehoben hält, bis der Ball von einem zweiten Spieler berührt wurde oder das Spiel für die nächste Spielunterbrechung angehalten wird.
Beide Arten von Freistößen erfordern, dass der Ball ruhig liegt, bevor er gespielt wird, und dass die gegnerischen Spieler mindestens 9,15 Meter (10 Yards) Abstand zum Ball halten, bis dieser im Spiel ist. Die genauen Regelungen können sich im Laufe der Zeit ändern oder je nach Wettbewerb variieren, daher ist es stets ratsam, sich mit den neuesten Regeln vertraut zu machen.
Die schönsten Tore
Rolle des Schiedsrichters bei Freistößen
Die Rolle des Schiedsrichters ist zentral bei der Entscheidung, ob ein direkter oder ein indirekter Freistoß verhängt wird. Hier sind die wesentlichen Aspekte der Rolle des Schiedsrichters in dieser Situation:
- Ermessen des Schiedsrichters:
- Der Schiedsrichter muss das Vergehen bewerten und entscheiden, ob es ein Foul ist, das gemäß den Regeln mit einem direkten Freistoß zu ahnden ist (z.B. Tackling, Anrempeln, Schlagen etc.), oder ein Vergehen, das für einen indirekten Freistoß spricht (Beispiel: Spielverzögerung, Gefährliches Spiel, Falschspiel des Torwarts).
- Klare Kommunikation:
- Nachdem eine Entscheidung getroffen wurde, muss der Schiedsrichter deutlich machen, welche Art von Freistoß verhängt wird. Bei einem indirekten Freistoß hebt der Schiedsrichter einen Arm über seinen Kopf, um anzuzeigen, dass ein Tor nur dann zählt, wenn der Ball nach dem Freistoß von einem weiteren Spieler berührt wurde. Der Arm bleibt oben, bis der Ball gespielt ist oder eine weitere Spielunterbrechung stattfindet.
- Bei einem direkten Freistoß gibt es dieses explizite Signal in der Regel nicht; der Schiedsrichter setzt das Spiel einfach mit einem Pfiff fort und macht klar, von wo der Freistoß zu nehmen ist.
- Positionierung:
- Der Schiedsrichter muss sich bei der Ausführung des Freistoßes auch so positionieren, dass er eine gute Sicht auf die Situation hat, sodass er jegliche weitere Regelverstöße im Zusammenhang mit der Ausführung des Freistoßes erkennen kann.
- Durchsetzung des Abstands:
- Der Schiedsrichter ist dafür verantwortlich sicherzustellen, dass die verteidigenden Spieler den vorgeschriebenen Mindestabstand von 9,15 Metern (10 Yards) halten, bevor der Freistoß ausgeführt wird. Wenn die verteidigenden Spieler zu früh vorrücken, kann der Schiedsrichter den Freistoß wiederholen lassen und möglicherweise persönliche Strafen gegen die voreiligen Spieler verhängen.
- Überwachung von Vergehen bei der Ausführung:
- Wenn bei der Ausführung des Freistoßes weitere Vergehen auftreten, wie zum Beispiel Spielervereitelungen oder unsportliches Betragen, muss der Schiedsrichter diese Vergehen ebenfalls erkennen und entsprechend handeln.
Es ist wichtig für den Schiedsrichter, die Regeln genau zu kennen und diese konsequent und fair durchzusetzen, um den Spielfluss zu gewährleisten und für alle Beteiligten ein faires Spiel zu ermöglichen.
Fragen und Antworten zum Thema
Hier ist eine kurze FAQ zu Freistößen im Fußball:
Was ist ein Freistoß im Fußball?
Ein Freistoß ist ein Mittel, um das Spiel nach einem Regelverstoß neu zu starten. Es gibt zwei Arten von Freistößen: direkte und indirekte.
Wann wird ein direkter Freistoß verhängt?
Ein direkter Freistoß wird verhängt, wenn ein Spieler ein Foul begeht, das intensiven Körperkontakt beinhaltet, wie Treten, Schlagen, Spucken auf oder Stoßen eines Gegners.
Wann wird ein indirekter Freistoß verhängt?
Ein indirekter Freistoß wird für weniger schwere Vergehen wie gefährliches Spiel, Behinderung des Gegners ohne Körperkontakt oder Regelübertretungen des Torwarts, wie das Halten des Balls mit den Händen für mehr als sechs Sekunden, verhängt.
Wie wird ein Freistoß ausgeführt?
Der Ball muss beim Freistoß still liegen, und alle Gegenspieler müssen mindestens 9,15 Meter (10 Yards) Entfernung halten, bis der Ball im Spiel ist. Beim indirekten Freistoß bleibt der Schiedsrichterarm bis zur Berührung durch einen zweiten Spieler erhoben.
Kann ein Tor direkt aus einem indirekten Freistoß erzielt werden?
Nein, bei einem indirekten Freistoß muss der Ball zuerst von einem anderen Spieler berührt werden, bevor ein Tor zählen kann.
Was geschieht, wenn ein Spieler den Abstand zum Ball beim Freistoß nicht einhält?
Der Schiedsrichter kann das Spiel unterbrechen und den Freistoß wiederholen lassen. Außerdem kann er dem störenden Spieler eine Verwarnung (gelbe Karte) erteilen.
Können Spieler während eines Freistoßes verwarnt oder des Feldes verwiesen werden?
Ja, bei Vergehen, die während der Vorbereitung oder Ausführung eines Freistoßes stattfinden, kann der Schiedsrichter Spielern Karten zeigen.
Was ist eine Freistoß-Sperre?
Eine Freistoß-Sperre, oft auch als Mauer bezeichnet, besteht aus Spielern des verteidigenden Teams, die einen Freistoß blockieren wollen. Seit 2019 müssen angreifende Spieler einen Abstand von mindestens einem Meter zur Mauer einhalten.
Kann ein Spieler den Ball nach einem Freistoß zu sich selbst spielen?
Nein, der Spieler, der den Freistoß ausführt, darf den Ball nicht erneut berühren, bevor ein anderer Spieler dies getan hat.
Diese FAQs geben einen allgemeinen Überblick über die Freistoßregeln im Fußball. Es ist stets ratsam, sich mit den aktuellen offiziellen Fußballregeln vertraut zu machen, da diese sich im Laufe der Zeit ändern können.